Rezension zu
aus dem Rundbrief 26 der Genealogisch-Heraldischen Gesellschaft Göttingen,
Dezember 2007.
Göttingen ist seit der Orgelbewegung über seine Grenzen hinaus als Orgelstadt bekannt geworden. Es sind vor allem die Neubauten der Mahrenholz-Furtwängler-Orgel in St. Marien von 1925/1928 und die von Paul Ott 1954 erstellte Orgel in St. Johannis, die dem Orgelbau des 20. Jahrhunderts wichtige Impulse gaben. Daneben zählt die Ott-Orgel in St. Jacobi von 1966 zu den größten Werken in Niedersachsen. Orgeln aus der Barockzeit sind nicht mehr vorhanden. Lediglich zwei Prospekte von Joh. Wilhelm Gloger blieben in Göttingen-Grohne und – 1806 umgesetzt – in Wittingen erhalten.
Die in Göttingen ansässigen Orgelbauer des 16. Bis 19. Jahrhunderts hatten vor allem Instrumente in der Stadt und im näheren Umkreis Südniedersachsens und Nordhessens erstellt. Paul Ott dagegen, der ab 1930 hier arbeitete und mit dem Wiederaufbau von mechanischen Schleifladenorgeln begann, wurde als einer der führenden Vertreter der Orgelbewegung weit über Göttingen hinaus und auch international bekannt. Auch die Schüler Paul Otts sind durch qualitätsvollen Orgelbau und bemerkenswerte Restaurierungen in Norddeutschland und im Ausland hervorgetreten.
Karl Heinz Bielefeld wurde 1928 in Göttingen geboren. Er war Lehrer und Schulleiter. Seit 1949 leitet er das von ihm eingerichtete Ev.-luth. Kirchenkreisarchiv in Göttingen. Die Beschäftigung mit den Göttinger Orgeln begann 1954 während des Neubaus der Orgel in St. Johannis. Vorträge und Veröffentlichungen zur Orgel- und Kirchenmusikgeschichte folgten, ebenso zur Baugeschichte der Kirchen in Göttingen. Außerdem publizierte er über orts- und kirchengeschichtliche Themen.
Eine weitere Rezension zu diesem Buch:
von Thomas Lipski in Ars Organi, 2009, Heft 3